* 2. Mai 1892 in Berlin; † 31.
August 1967 in München
Allgemeine Informationen
Trude Hesterberg (1892 — 1967) ist als Kabarettleiterin und Auftretende die erste Frau, die sich nicht nur auf, sondern auch hinter der Kabarettbühne engagiert. Als Chansonette von Kurt Tucholsky, Friedrich Hollaender, Klabund oder auch Erich Kästner hochgeschätzt, tritt sie im Schall und Rauch, Kabarett der Komiker, Karussell und diversen Charell-Revuen auf, nach 1945 ist sie wieder in der Münchner Zwiebel und im Berliner Tingeltangel zu sehen. Als ‚Frau Direktor mit einem Faible für extravagante Kopfbedeckungen’ (Paul Graetz) ist sie Gründerin und Leiterin der Wilden Bühne, die mit Walter Mehring als Hausautor1921/23 zu den ersten politischen Kabaretts literarischen Charakters gehört. Nachdem ihr Versuch, auch nach 1933 in der Musenschaukel weiter kritisches Kabarett zu machen, scheitert, konzentriert sie sich bis zum Ende des ‚tausendjährigen Reichs’ auf Film- und Theaterrollen:
„Trude Hesterberg ist eine Malerin … Sie schraffiert, umreißt große Konturen, verwischt Schatten und setzt hin und wieder hell-scharfe Lichter mit den Händen … eine Stimme, in der eine Scala von Celloderbheit bis zur Piccicatisüßigkeit einer Ungarngeige liegt“. (Film & Brettl 1923)

Hörproben:
Stifter:
Stadt Mainz