* 25. Januar 1876 in Berlin;
† 10. Dezember 1937 in Wien
Allgemeine Informationen
Rosa Valetti (1878 — 1937) ist die auffallendste und imponierendste Frauengestalt des Zwanziger-Jahre-Kabaretts, vielleicht der gesamten Kabarettgeschichte. Direktorin von Rakete und Rampe, Initiatorin des Larifari, Mitwirkende in Schall und Rauch, Kabarett der Komiker sowie Gründerin des linken Zeitgeist und Berliner Milieu verbindenden Cabaret Größenwahn, engagiert sich die facettenreiche Schauspielerin und ausdrucksstärkste Kabarettistin ihrer Zeit vor und hinter der Bühne für ein politisches Kabarett literarischen Charakters. „Hässlich wie schwarze Nacht und platzend von lichtstarker Persönlichkeit“ (Trude Hesterberg) ist sie sowohl in der Uraufführung der ‚Dreigroschenoper’ wie im Film ‚Der blaue Engel’ zu bewundern, gestaltet die Chansons von Tucholsky, Mehring oder Hollaender ‚zum unvergleichlichen Kabaretterlebnis’ (Ludwig Marcuse):
„Rosa Valettis besonderes Gebiet ist dort, wo aus einer missachteten oder misshandelten Kreatur der große Aufschrei der Empörung, des Hasses oder Trotzes dringt. Unwillkürlich, ihrer ganzen Natur und ihrem Temperament nach, haben alle ihre Schöpfungen etwas Revolutio näres.“ (Max Herrmann-Neisse 1925)

Hörproben:
Stifter:
Doris Ahnen, Kulturministerium Rheinland-Pfalz