Schaller gibt Künstlerische Leitung ab

Wolfgang Schaller (li.), Frank-Walter Steinmeier (Mitte), Peter Ensikat (re.)
Schaller gibt Künstlerische Leitung ab
Dresden, 1. September 2017: Wolfgang Schaller beendet die künstlerische Leitung des Ensembles des Dresdner Kabaretts Die Herkuleskeule. Öffentlich verabschiedet sich Schaller am 3. Oktober 2017 von seiner Funktion, mit einem Programm mit Rainer Schulze sowie Gästen Uwe Steimle, Wolfgang Stumph und Hans-Günther Pölitz.
Schaller ist seit 1970 Hausautor des Kabaretts, das der Spiegel „das Nonplusultra des Ostkabaretts“ nannte (2006). Seit 1984 dessen Intendant und Künstlerischer Leiter hat er so lange wie kaum ein anderer in der Kabarettgeschichte ein Ensemble mit seinen Texten und Programmen geprägt. In den 80er Jahren wurden seine zusammen mit Peter Ensikat geschriebenen Kabarettstücke zum „Markenzeichen für brisantes, brillantes Kabarett, das dem vormundschaftlichen Staat mitten ins Herz traf“ (Eulenspiegel). Die Stücke wurden in über 100 Inszenierungen überall auf den Theatern und Kabarettbrettern der DDR gespielt. Damit gehörten Ensikat und Schaller zu den meistgespielten Theaterautoren in Ostdeutschland. „Philosophischer Tiefgang, Sensibilität und Nachdenklichkeit erheben ihre Kabarettstücke weit über das Niveau sonstiger Kabarettprogramme“ (Tagesspiegel).
Dresden, 1. September 2017: Die Gesellschafter des Dresdner Kabaretts Die Herkuleskeule teilen mit, dass ihr Hausautor und Chef Wolfgang Schaller die Künstlerische Leitung des Ensembles beendet.
Schaller ist seit 1970 Hausautor des Kabaretts, das der Spiegel „das Nonplusultra des Ostkabaretts“ nannte (2006). Seit 1984 dessen Intendant und Künstlerischer Leiter hat er so lange wie kaum ein anderer in der Kabarettgeschichte ein Ensemble mit seinen Texten und Programmen geprägt. In den 80er Jahren wurden seine zusammen mit Peter Ensikat geschriebenen Kabarettstücke zum „Markenzeichen für brisantes, brillantes Kabarett, das dem vormundschaftlichen Staat mitten ins Herz traf“ (Eulenspiegel). Die Stücke wurden in über 100 Inszenierungen überall auf den Theatern und Kabarettbrettern der DDR gespielt. Damit gehörten Ensikat und Schaller zu den meistgespielten Theaterautoren in Ostdeutschland. „Philosophischer Tiefgang, Sensibilität und Nachdenklichkeit erheben ihre Kabarettstückeweit über das Niveau sonstiger Kabarettprogramme“ (Tagesspiegel).
Der Gorbatschowschen Glastnostpolitik zugeneigte Funktionäre in der DDR sorgten dafür, dass Ensikat und Schaller 1988 den Nationalpreis für Kunst und Literatur erhielten. Im Jahre 2009 wurde Schaller von Außenminister Hans-Walter Steinmeier mit dem Stern der Satire auf dem Walk of Fame des deutschen Kabaretts geehrt. In der Laudatio heißt es: „Schaller ist einer der profiliertesten Autoren des Kabaretts. Als emphatischer Fürsprecher des kleinen Mannes und engagierter Verteidiger eines ostdeutschen Selbstbewusstseins bewahrte sich der hoffnungsvolle Skeptiker auch nach 1990 seinen Widerspruchsgeist“. Sein Freund Peter Ensikat schrieb: „Da war ein ganz neuer Ernst hinter dem Spaß. Da machte endlich mal wieder einer Satire, bei der Spaß aufhört, harmlos zu sein.“ Und Dieter Hildebrandt ergänzte 2011: „Seine Begabung hat ihm den beschützenden Erfolg gebracht, und ich wünsche ihm das bleibende Vertrauen seiner Anhänger, wozu ich gehöre.“
Zusammen mit Wolfgang Stumph ging er mit seinen Texten schon zu Mauerzeiten in Ost und West von München, Zürich bis Köln auf die Bühne. An der Herkuleskeule hat er über 50 Programme produziert und junge Kabarettisten wie Wolfgang Stumph und Uwe Steimle ans Haus geholt. Seine Kolumnen sind für viele Dresdner Kult. Anlässlich seines 75. Geburtstages bezeichnete ihn die Sächsische Zeitung als eine „Dresdner Institution.“ Bücher: Wem die Mütze passt (Henschelverlag 1983), Der finale Stuss (Eulenspiegelverlag 1998), Der Letzte macht das Licht an (Eulenspiegelverlag 2005) Morgen wars schöner (Eulenspiegelverlag2010)
Schaller wurde 1940 in Breslau geboren, hat vier Kinder und ist verheiratet mit der Kabarettistin Birgit Schaller.
Die Künstlerische Leitung der Herkuleskeule wird künftig ein Künstlerischer Rat übernehmen. Öffentlich verabschiedet sich Schaller am 3. Oktober von seiner Funktion. In seinem Programm mit Rainer Schulze werden mit Uwe Steimle, Wolfgang Stumph und Hans-Günther Pölitz Gäste dabei sein, die ihnein Stück seines Lebens begleitet haben.