Bildungs­mi­nis­te­rin Hubig besucht Kabarett­archiv: Erstaun­li­ches Potenzial

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Es ist, wie so oft, der Name „Archiv“, der zunächst irri­tiert. Denn das Deut­sche Kabarett­archiv entspricht so gar nicht dem allge­mei­nen Klischee eines verstaub­ten Archivs. Die rhein­land-pfäl­zi­sche Bildungs­mi­nis­te­rin, Dr. Stefa­nie Hubig (SPD) zeigte sich daher ebenso über­rascht von den sehr unter­schied­lich gestal­te­ten, schönen Räum­lich­kei­ten, aber noch mehr von der inhalt­li­chen Ausrich­tung des Deut­schen Kabarett­archivs, „denn wir wollen gerne als Kabarett­archiv Teil der vorbild­li­chen Demo­kra­tie­bil­dung in Rhein­land-Pfalz sein und laden junge Menschen und deren Lehr­kräfte ein, zu uns zu kommen“, sagte Andrea Bähner, 1. Vorsit­zende des Deut­schen Kabarett­archivs, die die Minis­te­rin termin­be­dingt leider nicht persön­lich begrü­ßen konnte.

Das Deut­sche Kabarett­archiv ist eine Einrich­tung zur syste­ma­ti­schen und umfas­sen­den Doku­men­ta­tion des Genre Kaba­rett, der Klein­kunst und der Satire. Der Bestand wird seit 1961 fort­lau­fend erschlos­sen, digi­ta­li­siert und für die Forschung wie die inter­es­sierte Öffent­lich­keit bereit­ge­stellt. Benutzer:innen aus aller Welt dient das Archiv als Quelle für Studien in den verschie­dens­ten Fach­rich­tun­gen. Ange­fragt werden Mate­ria­lien für Forschung und Lehre, Bühnen­pra­xis, Ausstel­lun­gen und Publikationen.

Bei einem gemein­sa­men Rund­gang mit Archiv­lei­te­rin Martina Keif­fen­heim und Verwal­tungs­lei­te­rin Nicole Roth nahm die Minis­te­rin vergan­gene Woche den neu gestal­te­ten Ausstel­lungs­be­reich inten­siv in Augen­schein. Denn hier werden wech­selnde Ausstel­lun­gen zum Kaba­rett und kaba­rett­ver­wand­ten Themen, soweit möglich mit eigenen Archi­va­lien und Expo­na­ten, präsen­tiert. Studie­rende und Schüler:innen haben freien Eintritt ins Museum. „Wir sehen viele Anknüp­fungs­punkte, an denen Kaba­rett Schule machen kann. Gerade die aktu­elle Ausstel­lung «Immer am Verstand lang. Eine Zeit­reise in Plaka­ten des Kaba­retts» zeigt die Themen, die Deutsch­land in den vergan­ge­nen 122 Jahren bewegen und bewegt haben“, so Martina Keiffenheim.

Diese Einschät­zung teilte auch Minis­te­rin Hubig: „Das Deut­sche Kabarett­archiv ist für mich eine wunder­volle Einrich­tung, die nicht nur Erin­ne­run­gen wach­hält, sondern auch einen Bildungs­auf­trag erfüllt. Satire und Ironie, das Hinter­fra­gen von Auto­ri­tä­ten, kriti­sche Kommen­tie­run­gen im Laufe der Geschichte – diese reflek­tierte Grund­hal­tung ist ein wesent­li­cher Baustein von Demo­kra­tie­er­zie­hung. Genau das versu­chen wir, den Schü­le­rin­nen und Schü­lern zu vermit­teln. Im Fach Darstel­len­des Spiel lernen sie zudem, wie sie diese Haltung auf einer Bühne zum Ausdruck bringen. Kaba­rett und schu­li­sche Bildung – das passt sehr gut zusammen.“

Die haus­ei­gene Bühne des Kabarett­archivs wird regel­mä­ßig mit den unter­schied­lichs­ten Formen des Kaba­retts bespielt. Für diese Abend­ver­an­stal­tun­gen können Studie­rende und Schüler:innen immer einen Tag zuvor nach kosten­lo­sen Rest­kar­ten fragen. „Hier betei­li­gen wir uns auch am Projekt der Bundes­re­gie­rung, dem «Kultur­pass für 18-Jährige», um junge Menschen dazu anzu­re­gen, Kultur vor Ort zu erleben und auch das Kaba­rett in all seinen Facet­ten neu bzw. wieder zu entde­cken“, ergänzte die Archiv­lei­te­rin ihre Ausfüh­run­gen, denn „Kaba­rett ist span­nend, tief­sin­nig, lustig und interdisziplinär“.