Kabarett­archiv im Notfall­ver­bund Mainz

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Dass Kultur­gü­ter wie unsere Nach­lässe / Samm­lun­gen (z.B. von Werner Finck, Hanns-Dieter Hüsch, Herbert Bone­witz, Diet­rich Kittner, Die Stachel­schweine, Die Nach­rich­ter), Plakate (von 1895 Le Chat Noir bis heute), Gemälde, Zeich­nun­gen (Tomei, Fritz Graß­hoff, Gertrude Degen­hardt, diverse Kari­ka­tu­ris­ten der Zeit­schrift Pardon wie Robert Gern­hardt, Walter Hanel)  Tonträ­ger (u.a. Schel­lack­plat­ten) oder Film­auf­nah­men durch unvor­her­seh­bare Ereig­nisse beschä­digt werden, wäre ein Albtraum für das Deut­sche Kabarettarchiv.

Dabei spielt es auch keine Rolle, ob es sich um einen Brand, einen Wasser- bezie­hungs­weise Gebäu­de­scha­den oder einen tech­ni­schen Defekt handelt. In so einem Fall muss schnell reagiert werden — sonst ist dieses einzig­ar­tige sati­ri­sche Samm­lungs­gut unwie­der­bring­lich verloren.

 

Archive, Biblio­the­ken und Museen in Mainz helfen sich gegenseitig
Deshalb wurde das Deut­sche Kabarett­archiv in den Mainzer Notfall­ver­bund mit aufge­nom­men, der seit 2016 exis­tiert und vom Guten­berg-Museum, dem Natur­his­to­ri­schen Museum, dem Stadt­ar­chiv und der Wissen­schaft­li­chen Stadt­bi­blio­thek gegrün­det wurde. Darin verpflich­ten sich alle Betei­lig­ten, sich in Notfäl­len gegen­sei­tig zu helfen. Im Jahr 2017 schlos­sen sich noch das Römisch-Germa­ni­sche Zentral­mu­seum sowie Archiv und Biblio­thek des rhein­land-pfäl­zi­schen Land­tags an.

Die neuen Insti­tu­tio­nen erar­bei­ten nun Ablauf­pläne für den Notfall und stellen Listen über ihre jewei­li­gen Doku­mente und Objekte auf, die von heraus­ra­gen­dem Wert sind, und die im Kata­stro­phen­fall zuerst geret­tet werden sollten. Jedes Mitglied erwirbt eine Notfall­aus­rüs­tung für den Kata­stro­phen­fall. In jedem Haus werden zudem Mitarbeiter:innen als Notfallhelfer:innen geschult und in die Hand­ha­bung der Notfall­aus­rüs­tung einge­wie­sen. Eine Liste von Firmen und Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen, auf die im Kata­stro­phen­fall für Erst­ver­sor­gung, Trans­port, Lage­rung, Gefrier­trock­nung, Reini­gung und Weite­res zurück­ge­grif­fen werden kann, wird zusammengestellt.

Bishe­rige Verbundmitglieder:
Dr. Alex­an­dra Busch, Gene­ral­di­rek­to­rin des Römisch-Germa­ni­schen Zentralmuseums
Dr. Stephan Flied­ner, Kultur­amts­lei­ter, Direk­tor der Biblio­the­ken der Stadt Mainz
Dr. Bernd Herkner, Direk­tor des Natur­his­to­ri­schen Museums Mainz
Dr. Ulf Sölter, Direk­tor des Guten­berg-Museums Mainz
Dr. Monika Storm, Refe­rats­lei­te­rin Doku­men­ta­tion und Archiv beim Landtag Rheinland-Pfalz
Dr. Frank Teske, Stadt­ar­chiv Mainz (vertritt den Direk­tor, Prof. Dr. Wolf­gang Dobras)

2022 sind nun noch folgende fünf Einrich­tun­gen hinzugekommen:

PD Dr. Thomas Brock­mann, Leiter des Dom- und Diöze­san­ar­chivs des Bisums Mainz
Dr. Tonke Denne­baum, Regens des Mainzer Priesterseminars
Martina Habner-Keif­fen­heim, Leite­rin des Deut­schen Kabarett­archivs Mainz
Stepha­nie Rieth, Bevoll­mäch­tigte des Generalvikars
Dr. Hedwig Suwe­lack, Leite­rin der Martinus-Bibliothek
Dr. Winfried Wilhelmy, Leiter des Dom- und Diöze­san­mu­se­ums Mainz

Alle teil­neh­men­den Insti­tu­tio­nen verpflich­ten sich, einan­der gegen­sei­tig im Falle einer durch Wasser, Feuer oder sons­tige Einwir­kun­gen entstan­de­nen Kata­stro­phe zu unterstützen.

Filmbeitrag©SWR aktuell vom 29.11.2022

Fotos©Stadtbibliothek Mainz / Bernin­ger-Rentz und Deut­sches Kabarettarchiv