Archiv übernimmt Nachlass von Herbert Bonewitz

Das Deutsche Kabarettarchiv hat das kabarettistische und karnevalistische Erbe des am 29. April 2019 im Alter von 85 Jahren verstorbenen Kabarettisten Herbert Bonewitz übernommen. Der Nachlass spiegelt vor allem Bonewitz‘ Tätigkeit als Redner ohne Bütt, sowie seine umfangreiche Publikations- und Vortragstätigkeit wider. Aber auch einige Zeichnungen, Plakate, Bühnenkostüme, Objekte, Bücher, Dokumente und Fotografien sind dabei.
Ein kritischer Zeitgenosse war Herbert Bonewitz immer: Als Solist in der Fastnacht wurde er schnell bundesweit bekannt. Sein Geld verdiente er lange als Werbeleiter der großen Mainzer Toilettenpapierfirma Hakle. Dann 1983 der Rollenwechsel: Er kündigte und arbeitete fortan freiberuflich als Texter, Zeichner und vor allem als Kabarettist. Er schrieb insgesamt 17 Kabarett-Programme, mit denen er Erfolge in ganz Deutschland feierte. Für sein Lebenswerk erhielt er 2002 das Bundesverdienstkreuz, vier Jahre später den Stern der Satire auf dem “Mainzer Walk of Fame“ des Kabaretts.
Der Nachlass hat einen Umfang von rund 76 großen Umzugskisten, wird nun in der Archivdatenbank erfasst und steht dann für medien- und zeitgeschichtliche Forschungen zur Verfügung. Dabei macht Herbert Bonewitz unserem Archivar die Sichtung relativ leicht. Denn so humorvoll und kreativ der gebürtige Mainzer auf der Bühne war, so streng ging er mit sich um. „Sein Büro sah nicht aus wie das eines Narren, sondern wie das Büro eines Steuerberaters“, sagt Sohn Michael Bonewitz. Umso treffender sei der Satz seines Vaters: „Spontanität muss man gut vorbereiten.“