* 30. Mai 1935 in Oels, Niederschlesien;
† 15. Februar 2013 in Bad Radkersburg, Österreich
Allgemeine Informationen
Dietrich Kittner (1935 — 2013) ist der engagiert-streitbare Bänkelsänger unter den westdeutschen Kabarettisten. Radikal linker Missionar wider das kapitalistische Gesellschafts- und Wirtschaftssystem, gründet der Marathonmann unter den Kleinkünstlern 1960 die Göttinger Leid-Artikler, seit deren Auflösung 1966 ist er als Solist unterwegs. 1975 eröffnet er das von ihm bis 1993 geleitete Theater an der Bult, seit 1986 Theater am Küchengarten. Leidenschaftlicher Pazifist und satirischer Provokateur, mischt sich der „Meister der kabarettistischen Guerillataktik“ (Peter Schütt), „hochprozentig scharf wie heimlich gebrannter, bitterer Rübenschnaps“ (NDR), nicht nur in seinen Information, Analyse und Satire verbindenden Programmen, sondern auch mit Protestaktionen und Initiativen ins öffentliche Leben der Republik ein:
„Er manikürt nicht an der Gesellschaft herum, er seziert sie. Er ist Einzelkämpfer und Partisan, der sich wesentlich weiter vorwagt auf feindliches Terrain als alle etablierten Kabaretts zusammen. Er gehört zu den gewiss nicht zahlreichen Aufklärern in diesem Land, denen es gelingt, die von Brecht bezeichneten ‚fünf Schwierigkeiten beim Verbreiten der Wahrheit’ zu überwinden.“ (Günter Wallraff)

Hörproben:
Stifter:
Herbert Schmalstieg, Oberbürgermeister von Hannover