18. Juli 1922 in Wien;
† 22. November 2011 in Salzburg
Allgemeine Informationen
Georg Kreisler (1922 — 2011) ist der sprachmächtige Grandseigneur des schwarzen, oft apokalyptischen Chansons, dessen Lieder und Geschichten mit ihrer düsteren, wortverspielten Komik auch von der Trauer um die von den Nationalsozialisten vernichtete jüdische Kultur erzählen. Mitte der fünfziger Jahre aus der amerikanischen Emigration nach Wien zurückgekehrt, macht der Autor mehrerer Theaterstücke und Romane zunächst in der Marietta-Bar Furore, spielt im Ensemble des ‚Kabaretts ohne Namen’ und präsentiert von Ende der fünfziger Jahre an in Solo- und Duoprogrammen immer wieder neue Chansonklassiker. Als Autor, Komponist und Interpret ein satirisches Multitalent, wird der heitere Misanthrop mit seinen surreal-makabren Everblacks, nichtarischen Arien und politischen Chansons Vorbild einer ganzen Generation von (Musik)Kabarettisten:
„Seine Inspirationsquelle ist, bei aller intellektuellen Brillanz, die übermächtige bildkräftige Phantasie, er ist ein Bursche von unendlichem Humor und tiefer Melancholie, bedrängt vom Gewissen der Zeit, ein Moralist, ein Poet, ein Parodist, ein Rebell, ‚sprachverbuhlt’ wie Nestroy, überwirklich wie E.T.A. Hoffmann.“ (Hans Weigel 1972)
Hörproben:
Stifter:
Stadt Mainz und Deutsches Kabarettarchiv