* 24. Septem­ber 1960 in Hannover

Nessi Tausend­schön

geb. Annette Maria Marx, ist die umtrie­bigste und facet­ten­reichste Musik­ka­ba­ret­tis­tin seit mehr als 30 Jahren. Sie wurde schon mit so gut wie allen Preisen der Klein­kunst­szene deko­riert. Schenkte uns „Frust­schutz“ und „Rest­wärme“, schmiss „Perlen und Säue“ vor uns, beför­derte uns in „Die wunder­bare Welt der Amnesie“, steckte uns „Knie­tief ins Para­dies“, befin­det sich nun auf ihrem Zenit, deshalb sei ihr „Rumei­ern“ auch erlaubt. Und all das mit unver­wech­sel­ba­rer Stimme und Frisur. Bei allem Witz und Charme geht sie aber auch immer in die Tiefe. Und spricht gesell­schafts­po­li­ti­sche Themen an, die manch­mal mehr in den Ohren schmer­zen, als ihre singende Säge. Als bizar­res Chanson-Chamä­leon und zugleich verwirrte Diva, beherrscht die rahmen­spren­gende Nessi Tausend­schön die Kunst, glocken­tief­jauch­zend das Publi­kum betö­rend zu verstören:

„Sie kann gurren und säuseln, tiri­lie­ren wie ein Vöglein und grum­meln wie eine belei­digte Kammer­sän­ge­rin … Eine vor Tempe­ra­ment über­spru­delnde und auf der anderen Seite mit einem Schleier aus Melan­cho­lie bedeckte Sänge­rin, die so traurig sein kann, dass es einem die Tränen in die Augen treibt.“ (Mari­anne Kolarik)

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