* 1. März 1943 in Biel
Allgemeine Informationen
Franz Hohler (1943) ist der virtuose Doyen des Schweizer poetischen Cabarets, der als engagierter Narr und sensibler Sprachjongleur seit 1965 in stets aufs Neue verblüffenden Kabarettsuiten die Absurdität der Normalität verspielt-hintersinnig vorführt. “Freier Gaukler und Spezialist für cellistische Subkultur“ (Hohler über Hohler), setzt der Märchenerzähler der Apokalypse in seinen Geschichten und Liedern auf die aufklärende Kraft des Komischen und verwandelt mit angewandter Phantasie Kellertheater in Zauberwelten. Seine Filme, Theaterstücke, Hörspiele und Bücher für Erwachsene wie Kinder zeigen den skeptischen Träumer als zivilisationskritischen Gedankengänger mit Blick für die Abgründe und den Wahnsinn der modernen Welt, der pointiert beweist, dass „alles von einem Satz zum nächsten nicht mehr geheuer ist.“ (Karl Krolow): „Sprache als Ausformung des Denkens, Sprache als Weg zu Verständnis und Missverständnis … Ob Märchenerzähler, Flugzeugentführer, Statistiker oder verzweifelter Schubert-Interpret, er bringt selbst das verstockteste Publikum zum Mitspielen – und Mitdenken. Man muss die Menschen sehr lieben, um ihnen die Gefahren ihrer Gedanken- und Sprachlosigkeit so unterhaltsam nahebringen zu können.“ (Michael Bauer)
Hörproben:
Stifter:
Peter Boudgoust, Intendant des SWR