* 31. Januar 1945 in Wohnfeld / Vogelsberg;
† 27. März 2002 in Frankfurt am Main
Allgemeine Informationen
Matthias Beltz (1945 — 2002) ist Vertreter eines ‚postheroischen’ Kabaretts, mit dem er dem stagnierenden politischen Kabarett der Endsiebziger Jahre neue Perspektiven eröffnet. Als kreativer Chronist der Sponti-Bewegung und ironischer Anhänger jeder Verschwörungstheorie gibt Beltz im Ensemble von ‚Karl Napps Chaostheater’ ab 1978, dem ‚Vorläufigen Frankfurter Fronttheater’ bis 1987, dem ’Reichspolterabend’ 1990/94 und sieben Soloprogrammen den politischen Narren, der in der Rolle des kleinen Mannes moralphilosophische Ausflüge zwischen Theodor W. Adorno und Heinz Schenk unternimmt. Geleitet vom „privaten Küchenblick aufs Ganze“ (Beltz), beleuchtet der Mitbegründer des Frankfurter Varietétheaters Tigerpalast in verwickelten Assoziationsketten die Absurditäten des täglichen Wahnsinns und kommentiert mit sanftmütigem Sarkasmus die Geschehnisse auf dem Abenteuerspielplatz Demokratie:
„Eine schonungslose, gnadenlose Abrechnung mit den Irrungen und Wirrungen der Weltrevolution und der Zwischenbericht zum vorläufigen Endsieg des Kapitalismus … Matthias Beltz konnte die Wirklichkeit mit den Tempojonglagen der Sprache in den Köpfen seiner Zuschauer verzaubern“. (Johnny Klinke)
Hörproben:
Stifter:
Saarländischer Rundfunk