* 8. Mai 1925 in Münden;
† 11. Mai 1990 in Feldafing
Allgemeine Informationen
Hanne Wieder (1928 — 1990) ist die faszinierende Circe des deutschen Nachkriegskabaretts, ‚schnoddrige Cabaret-Königin’ (Theo Lingen) und süffisante Diseuse klassischen Zuschnitts. Fünf Jahre spielt sie an der Seite von Lore Lorentz beim Düsseldorfer Kom(m)ödchen, wechselt 1953 zu den Kieler Amnestierten und landet schließlich an der Münchner Kleinen Freiheit. Hier überzeugt die dunkle sexpompöse Diva mit der kellertiefen Stimme als virtuose Darstellerin in den Nachkriegsrevuen Hollaenders, an deren Erfolg die „ganz und gar unglaubliche Frau“ mit ihrem „dreimal um die Ecke züngelnden Lächeln, das die ganze Erotik der Weltliteratur durch den Kakao zu ziehen vermag“ (Friedrich Hollaender) maßgeblichen Anteil hat. Es folgen zahlreiche Film- und Theaterengagements und immer wieder Soloprogramme mit Chansons, Songs und Liedern von Bert Brecht bis zu Cole Porter:
„Eine Chansonniere, die fast alles kann. Sie zirpt und girrt, grunzt vor Wollust, räkelt sich schnoddrig-zärtlich in Melancholie, um dann mühelos-frech in Ironie zu verfallen. Eine Chanson-Persönlichkeit, die den Kabarett-Majestäten von damals absolut ebenbürtig ist.“ (Sigrid Hardt)
Hörproben:
Stifter:
Walter Schumacher, Staatssekretär für Kultur von Rheinland-Pfalz