* 20. Februar 1909 in Riga, Russisches Kaiserreich;
† 5. Juni 1979 in Hamburg-Wellingsbüttel
Allgemeine Informationen
Heinz Erhardt (1909 — 1979) ist der unumstrittene König der Komiker des deutschen Wirtschaftswunders. Von Willi Schaeffers 1938 fürs Berliner Kabarett der Komiker als Alleinunterhalter am Flügel entdeckt, folgen Auftritte in der Scala und anderen Varietékabaretts sowie bei der Truppenbetreuung. Nach 1945 ist er in Filmen als schusseliger, zur Anarchie neigender schelmischer Chaot zu sehen, daneben bestreitet er Soloabende, Rundfunkauftritte und spielt Theater, denn es ist immer Zeit für ‚Noch’n Gedicht’. Ein zwischen unsinnigem Spaß an Sprache und Reim und zweckfreiem Blödeln geschickt variierender Entertainer, ist er ein Lichtblick in der spießigen Enge der Adenauerzeit, präsentiert Heiterkeit zwischen Subversion und Affirmation:
„Sein Humor war sanft und hintergründig. Er kultivierte Hemmungen und Schüchternheit zu wohldosierten Hindernissen, die er mit unermüdlichem Eifer und der Gleichgültigkeit eines Nilpferdes zu umgehen versuchte, um sich immer tiefer in ganzen Ketten von Nonsens zu verfangen. Ein reiner Tor, begegnet er der Unbill des Alltags mit linkischen Denkverrenkungen.“ (Zeit 1983)
Hörproben:
Stifter:
Bierbaum – Aichele – Landschaftsarchitekten