* 25. Jänner 1937 in Graz;
† 2. März 2019 in Wien
Allgemeine Informationen
Werner Schneyder (1937–2019) ist der scharfzüngige Gentleman-Satiriker und listenreiche Conférencier nonkonformistischer Größe im Kabarett des ausgehenden 20. Jahrhunderts. „Revolutionär aus konservativer Grundhaltung“ (Schneyder über Schneyder) und „Kabarettist aus moralischer Notwendigkeit“ (Dieter Hildebrandt), gelingt dem Multitalent in seinen Soloprogrammen ab 1981 die ebenso seltene wie elegante Verbindung von gesellschaftsanalytischem Kabarett und melancholischen Chansons zu literarischen Programmen politischer Qualität. Schon zuvor, in fünf gefeierten Duoprogrammen mit Dieter Hildebrandt, zeigt sich der ‚Punk der ersten Stunde’ (Die Presse, Wien) als selbstironischer Souverän des pointierten Dialogs, der mit Esprit und großem Sachverstand Kabarett als verbalen Boxkampf auf höchstem Niveau präsentiert:
„Er schlägt weiter um sich, und zwar, das ist seine Tugend, in allen Richtungen, nach allen verfügbaren Seiten, doch stets im Namen der armen Teufel gegen die reichen Teufel. Wie Nestroy und Karl Kraus ist er ‚sprachverbuhlt’. Seine kritischen Verse sind dichter und dichterischer, seine Aphorismen sind höchster Achtung und allgemeiner Beachtung wert. Ein schreibender Zeitgenosse hohen Ranges“. (Hans Weigel)

Hörproben:
Stifter:
ZDF (Markus Schächter)[14]