* 11. Januar 1892 in Berlin;
† zwischen dem 15. und 18. März[1] 1978 in Kampen (Sylt)
Allgemeine Informationen
Valeska Gert (1892 — 1978) ist die große Performancekünstlerin im deutschen Kabarett und für die Entwicklung des modernen Tanztheaters von maßgeblicher Bedeutung. Von Schall und Rauch bis zur Katakombe reichen neben Soloabenden, Film- und Theaterauftritten ihre Brettl- Gastspiele in den zwanziger Jahren, 1932 eröffnet sie in Berlin ihr erstes eigenes Kabarett, den Kohlkopp. Diesem folgen, nach der Emigration 1939 in die USA, die New Yorker Beggar Bar, wieder in Berlin 1950 die Hexenküche und schließlich, von 1956 an, der Sylter Ziegenstall. Die expressiven Grotesktanzpantomimen und suggestiven, mit Körpereinsatz vorgetragenen Chansons und Gedichte des ‚Mädchens aus dem Mumienkeller’ gehören zum Ungewöhnlichsten, was auf der Kabarettbühne je zu sehen gewesen ist:
„Herrlich wie am letzten Tag Sodoms und von unvergleichlicher Verve …
Es ist ein èpater le bourgeois von abgefeimter Bosheit. Gert zerstört allen erotischen und sentimentalen Schwindel, ist von ganz überlegener, elementarer Laszivität, vernichtet die Tillerei und die pseudopariser Diseusenallüre in Daumierischen Ausmaßen.“ (Max Herrmann-Neiße 1927)

Hörproben:
Stifter:
Bauunternehmung K. Gemünden