* 9. April 1939 in Chemnitz
Allgemeine Informationen
Rainer Otto (1939) ist der profilierteste Theoretiker des sozialistischen Kabaretts und zentrale Figur der ostdeutschen Kabarettszene seit den siebziger Jahren. Von 1965 bis zur Privatisierung Anfang 1993 prägt er als Autor und Dramaturg, Regisseur und Direktor die Leipziger ‘Pfeffermühle‘ und inszeniert an verschiedenen anderen Kabarettbühnen. Pragmatisches Schlitzohr und smarter Strippenzieher, organisiert der „Diplomat fürs Grobe“ (Harald Pfeifer) 1969 die ersten Kabarett-Tage der DDR, holt in den achtziger Jahren Dieter Hildebrandt und Werner Schneyder für ein aufsehenerregendes Gastspiel nach Leipzig und gehört zu den Erfindern der ‘Lachmesse‘. Auch nach der Wende auf die Kraft des Wortes und die Intelligenz des Publikums setzend, arbeitet der ‘Kabarettpapst des Ostens‘ von 1993 bis 2006 mit dem Leipziger Ensemble ‘Sanftwut‘ zusammen und verfasst als profunder Kenner der Kleinkunstgeschichte Rundfunk- und Zeitungsbeiträge zum historischen wie aktuellen Kabarett:
„Ein streitlustiger sanfter Diktator, dessen Inszenierungen Maßstäbe setzten und der beharrlich die Eigenständigkeit von Kabarett und Satire gegen die Machtansprüche der Staatsbürokraten verteidigte.“ (Jürgen Hart)

Hörproben:
Stifter:
Paul Koller, Kulturdezernent der Stadt Bernburg (Saale)