* 4. Mai 1924 in Hall in Tirol;
† 3. März 2000
Allgemeine Informationen
Otto Grünmandl (1924 — 2000) ist der kauzige Vorstadtphilosoph, der mit stoischer Ruhe und in verwinkelten Gedankengängen vom Aberwitz des Banalen erzählt. Ein griesgrämiger Komiker, macht der Quereinsteiger, der noch während seiner Anstellung als Unterhaltungschef des Landessender Tirol beim ORF 1976 das erste von neun Soloprogrammen präsentiert, die Pointenlosigkeit zur Pointe, denn „Die beste Art zu schweigen, ist zu reden“. (Grünmandl in ‚Ich heiße nicht Oblomow’). Skurrile Parodoxien und ins Absurde gesteigerte Parodien bestimmen schon die Alpenländischen Interviews’, mit denen er sich ab 1973 im Rundfunk einen Namen macht und in denen ein beim Bergsteigen abgestürzter Kanarienvogel zu den Alltäglichkeiten gehört:
„Was dem Jandl seine zungenbrecherische Wieseligkeit, ist dem Grünmandl seine Tapirähnliche Langsamkeit. Sein Einmann-Stammtisch könnte – Qualen aus dem Wienerwald – jede Horvath- Aufführung zieren … Da werden Sinn und Logik unerbittlich zu höherem Un-Sinn getrieben. Wenn es ein absurdes Kabarett zu erfinden gab, dann hat er es erfunden“. (Süddeutsche Zeitung 1980)

Hörproben:
Stifter:
Unterhaus Mainzer Forum-Theater (keine Stifterinschrift)