* 5. Februar 1938 in Hamburg;
† 19. Januar 1999 in Stuttgart
Allgemeine Informationen
Ortrud Beginnen (1938 — 1999) ist als ‚Improvisationsgenie mit dem Chaos als Methode’ (Theater heute 1999) eine der großen Solitäre der deutschen Kabarettgeschichte. Schauspielerin, Chansonette und Kabarettistin, verbindet sie Theaterengagements bei Claus Peymann mit rund zwanzig Kabarettprogrammen seit 1973. Zu ihrem Markenzeichen wird dabei die hintergründig ironische Interpretation klassischer Texte sowie der von ihr kultivierte ‚Trivialtheater’-Stil, den sie in Programmen wie ‚Ich will deine Kameradin sein’ oder ‚Fronttheater’ einsetzt. Schon im Ensemble des Berliner Reichskabaretts von 1969 bis 1975 als ‚Duse vom Ludwigkirchplatz’ und ‚Diva in Aspik’ (Friedrich Luft) gefeiert, werden schräg-verhuschte Weibsbilder zwischen Wahn und Wehe, zwischen Aberwitz und Agitation zu ihrer Spezialität, zeigen ihre Programme ‚aus dem Katastrophenkoffer’ groteske Bilderbögen der deutschen Mentalität:
„Eine Stummfilmprimadonna mit der süßen Sündigkeit altgedienter Sentimentaler … eine Komikerin, die, je ernster sie sich gebärdet, desto grösseres Gelächter provoziert. Möchtegern Vamp und Möchtegern Rühr-mich-nicht-an und beides zur gleichen Zeit“. (Klaus Geitel 1992)

Hörproben:
Stifter:
Unterhaus Mainzer Forum-Theater (keine Stifterinschrift)