* 23. September 1918 in Berlin;
† 12. November 1983 in München
Allgemeine Informationen
Martin Morlock (1918 — 1983) ist der immer etwas skeptische Dichter unter den Autoren, die dem Kabarett der Wirtschaftswunderjahre ihren Stempel aufdrücken. Von Werner Finck entdeckt und Erich Kästner gefördert, prägt der Maßstäbe setzende Moralist mit seinen „zu höchstem Härtegrad geschliffenen Bosheiten und literarisch ausgefeilten Kabinettstücken“ (SPIEGEL 1983) die Programme des Düsseldorfer Kom(m)ödchen und der Münchner Kleinen Freiheit, schreibt für die Stuttgarter Mausefalle und die Münchner Lach- und Schießgesellschaft. Erster Fernsehkritiker der Republik und fünf Jahre lang als ‚Telemann’ des SPIEGEL fast eine nationale Institution, glänzt er als zeitkritischer Kolumnist verschiedenster Zeitungen und sprachmächtiger Autor für Funk und Fernsehen mit „Formulierungen, Gedankengängen und polemischen Zusammenfassungen von genauer Treffsicherheit“ (Joachim Kaiser):
„Er ließ den Olymp liegen, wo er lag, und setzte sich auf den Markt, auf die Bank der Spötter … Schade, dass Kerr und Polgar und Tucholsky nicht mehr leben. Sie hätten an Martin Morlocks ‚Regeln für Spielverderber’ ihre helle Freude.“ (Erich Kästner 1967)

Hörproben:
Stifter:
Kay S. Lorentz, Düsseldorfer Kom(m)ödchen