* 12. September 1920 in Moravská Ostrava,deutsch Mährisch-Ostrau,Tschechoslowakei;
† 22. Februar 1994 in Düsseldorf
Allgemeine Informationen
Lore Lorentz (1920 — 1994) ist ‚Grande Dame’ des bundesrepublikanischen Kabaretts, Herz und Seele des von ihr 1947 mitbegründeten Düsseldorfer Kom(m)ödchen. Als Prinzipalin und Protagonistin wechselnder Ensembles bis 1983, wird sie zur Inkarnation des über Jahre gepflegten Kom(m)ödchen-Stils, der „Aufklärung mit gepflegtem Touch“. Es folgen bis 1993 sieben Soloprogramme, in denen die „Primaballerina assoluta der politischen Satire, die hoheitsvolle Kabarett-Sirene mit böhmischem Charme und intellektueller Schärfe“ (FAZ 1980) getreu ihrem Motto ‚Die Wut ist jung’ weiterhin als demokratische Kassandra der zweiten deutschen Republik agiert. Präzis im Ausdruck, mitunter böse, aber nie beleidigend, gelingt ihr im sich stets wandelnden Kabarett die Gratwanderung zwischen Tradition und Innovation:
„Was man angreift, muss angreifbar sein, wie man das macht – unangreifbar. Kabarett ist eine Art Theater der Zeit, wir müssen uns nach der Zeit richten, sie analysieren, sie erforschen, um den fortschrittlichen Teil des Publikums zum politischen Denken zu animieren, das bürgerliche Publikum anzustoßen, in Bewegung zu bringen“. (Lore Lorentz)

Hörproben:
Stifter:
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