* 4. November 1890 in Crossen an der Oder;
† 14. August 1928 in Davos
Allgemeine Informationen
Klabund (1890 — 1928) ist eine der zentralen Figuren der Münchner Bohème, die um 1910 dem auf reines Amüsement ausgerichteten Kabarett neue literarische Impulse gibt. Nach Auftritten mit sozialkritischer Bänkellyrik im Münchner Simpl sowie im Zürcher Cabaret Voltaire gehört der expressionistische Schriftsteller, dessen Werk neben 17 Gedicht-bänden, zehn Romanen, verschiedenen Dramen auch Nachdichtungen aus dem Chinesischen umfasst, ab 1919 zu den literarischen Paten des Kabaretts der Weimarer Republik. Seine Berliner Milieulyrik, von Friedrich Hollaender vertont, Blandine Ebinger, Rosa Valetti, Trude Hesterberg oder Kate Kühl vorgetragen, wird von ihm selbst im Schall und Rauch oder der Wilden Bühne explosiv rezitiert, getreu seinem Wahlspruch: „Es hat ein Gott mich ausgekotzt – Morgenrot! Klabund! Die Tage dämmern!“:
„Der letzte freie Rhapsode, der Letzte aus dem alten Geschlecht dichtender Vaganten … Mondscheinlyrik und Dialektwitz; Pathos, Melancholie und Biertischzote. Aus dem Einfall wurde blitzschnell Rhythmus, Wort, Refrain. Und über allem schwebte die einschmeichelnde Libertinage des Namens Klabund“. (Carl von Ossietzky 1928)

Hörproben:
Stifter:
Deutsches Kabarettarchiv (keine Stifterinschrift)