* 9. November 1933 in Mainz;
† 29. April 2019 ebenda
Allgemeine Informationen
Herbert Bonewitz (1933 — 2019) ist der listige, in der revolutionären Tradition der demokratischen Fastnacht stehende Narr und satirische Spötter wider jede Obrigkeit. Ein virtuoser Grenzgänger „zwischen allen Stilen”, verkörpert er in seinen Fastnachtsrollen wie auch seit 1975 in siebzehn Kabarettprogrammen den volksnahen, aber nie volkstümlichen Fürsprecher der kleinen Leute, der reaktionäre Tendenzen und Borniertheit mit hintersinnigem Wortwitz und dialektischer Komik geißelt. Seit 1953 bei den ‚Gonsbach-Lerchen’ aktiv, machen ihn seine Soloauftritte als Prinz Bibi, Komiteediener oder Hofmatz beim Publikum gleichermaßen populär wie bei den Funktionären der Fernsehfastnacht gefürchtet. Ein „rebellischer Querkopf, Volksverrückter, Aufsmaulschauer und Wortkaskaden-verschwender“ (Hanns Dieter Hüsch), vitalisiert der „Humorchaot” (Bonewitz über Bonewitz) das anarchisch-literarische Potential der Fastnacht und eröffnet so auch dem Kabarett neue Perspektiven:
„Ein Chronist, der all die Ungereimtheiten des Alltags in Poesie und Prosa verpackt, ein Künstler, der nach allen Seiten unausgewogen für mehr Toleranz und Humanität plädiert – ein im wahrsten Sinn des Wortes ‚ausgefallener’ Narr.“ (Günter Schenk)
Hörproben:
Stifter:
Stadt Mainz