* 7. Mai 1942 in München
Allgemeine Informationen
Gerhard Polt (1942) ist der abgründige Realsatiriker und sprachbegabte Grantler, als erdverbundener ‚Wortwirbler im Seelenwinkel’ (taz) präsentiert er seit 1975 die Soziopathologie des Deutschen am Beispiel des Bayern. Menschendarsteller von Rang und unbestechlicher Ohrenzeuge des Alltags, thematisiert er auf der Bühne wie in den mit Hanns Christian Müller verfassten Filmen, Theaterstücken und Fernsehserien die Mentalität des ewigen Kleinbürgers, der in uns allen steckt. Beängstigend glaubwürdig verkörpert Polt den von ihm gefundenen ‚homo sapiens perfidis’, ein rechtschaffenes Ungeheuer, dessen stammelnde Geschwätzigkeit vorzivilisatorische Gedankenbiotope birgt:
„Bis in die letzten Winkel ihrer deformierten, brüchigen und gleichwohl seelenheiter nonsensbeschickerten Grammatik und Semantik spürt Gerhard Polt seinen richtig falschen Fuffzigern aus den höheren Etagen dieser demolierten Gesellschaft nach; und den Gescheiterten, Vereinsamten, Verarmten, Ausgebeuteten schenkt er eine sogar noch weitergehende Aufmerksamkeit … Polt ist Passion für die Wirklichkeit und eine ‚groß’ zu nennende Liebe zu deren Torheiten, Albernheiten, Frechheiten und monströsen Verblendungen.“ (Jürgen Roth)

Hörproben:
Stifter:
Gerhard Schröder, Bundeskanzler