7. April 1880 in Brünn, Österreich-Ungarn;
† 14. Januar 1941 im KZ Dachau
Allgemeine Informationen
Fritz Grünbaum (1880 — 1941) ist als der selbstironische Philosoph unter den Conférenciers der bedeutendste österreichische Kabarettist vor 1933. Ein Meister der tiefsinnigen Plauderei, ist er schon zur Kaiserzeit in Wien und Berlin eine Berühmtheit, tritt in der Hölle wie im Chat noir auf. Pendler zwischen den Republiken auch nach 1918, schreibt und spielt er im Berliner Kabarett der Komiker wie im Wiener Simpl, wo er 1922 gemeinsam mit Karl Farkas die Doppelconférence entwickelt. 1933 kehrt der Autor mehrer Bücher, Operettenlibretti und Schlagerchansons wie ‚Ich hab das Fräulein Helen baden sehn’ nach Österreich zurück, leitet bis zu seiner Deportation 1938 in das Konzentrationslager Dachau den Simpl, wo er noch am Tag vor seiner Verhaftung auf der finster gehaltenen Bühne monologisiert: „Ich sehe gar nichts, absolut gar nichts, da muss ich mich in die nationalsozialistische Kultur verirrt haben“:
„Der kleine Mann mit den ganz großen Pointen, die immer ins Schwarze trafen, ohne zu verwunden – weil ihre ätzende Wirkung durch Güte entschärft wurde. Er dachte mit dem Herzen, ein rührender Philosoph als drastischer Komiker.“ ( Karl Farkas)

Hörproben:
Stifter:
Israelitische Kultusgemeinde Wien