* 23. Februar 1899 in Dresden;
† 29. Juli 1974 in München
Allgemeine Informationen
Erich Kästner (1899 — 1974) ist als „Sänger der kleinen Leute und Dichter der kleinen Freiheiten“ (Marcel Reich-Ranicki) mit seinen heiter-nachdenklichen, scheinbar einfachen Versen Garant für die Fortsetzung des literarischen Kabaretts der Zwanziger Jahre nach 1945. Nach ersten Auftritten mit seiner Gebrauchslyrik der Neuen Sachlichkeit vor 1933 in den Berliner Kabaretts Küka, TingelTangelTheater, Kabarett der Komiker und Werner Fincks Katakombe, kann er während des Dritten Reiches nur mit Sondergenehmigung oder unter Pseudonym publizieren. Nach Kriegsende knüpft der pessimistische Aufklärer in München an seine Berliner Zeit an und prägt mit seinen für die Schaubude und die Kleine Freiheit geschriebenen, melancholisch-poetischen Chansons, Szenen und Sketchen das unmittelbare Nachkriegskabarett vor Gründung der beiden deutschen Staaten. Seine Auffassung vom Kabarett als moralisch-philosophischer Anstalt und lyrisch-elegischem Zeittheater bereitet dem politisch-satirischen Ensemblekabarett der fünfziger Jahre den Weg:
„Ich schreibe gegen die Trägheit des Herzens und die Unbelehrbarkeit der Köpfe“. (Erich Kästner)

Hörproben:
Stifter:
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