* 23. Mai 1927 in Bunzlau, Niederschlesien;
† 20. November 2013 in München
Allgemeine Informationen
Dieter Hildebrandt (1927 — 2013) ist die populäre Ikone des politischen Kabaretts und dessen profiliertester Vertreter im 20. Jahrhundert. Nach Anfängen bei den Namenlosen gehört der zornige Moralist von 1956 bis 1972 dem Ensemble der von ihm mitbegründeten Münchner Lach- und Schießgesellschaft an, es folgen sechs Programme mit Werner Schneyder, in denen das gegensätzliche Duo die klassische Doppelconfèrence erneuert. Protagonist der ZDF-Satirereihe ‚Notizen aus der Provinz’ (1973/79) und des ARD-Fernsehkabaretts ‚Scheibenwischer’ (1980 bis 2003), lotet der „Pointenkönig“ (Bruno Jonas) die Grenzen der medienverträglichen Satire immer wieder neu aus, (ver)ärgert als intellektueller Eulenspiegel und „lustiger Spitzbube“ (Ursula Herking) die Mächtigen und wird zum satirischen Gewissen der Nation: „Ein Spötter von überaus schüchterner Chuzpe … ein Stegreifler und Begriffs-Stutzer, welcher an jeder Zweideutigkeit so lang herumstottert, bis eine Dreideutigkeit daraus entstanden ist … Diese unnachahmliche Technik, das Andeutungen auslassen und Auslassungen andeuten, diese Verfertigung der Gedanken beim Silbenverschlucken – auch wenn sie rund wäre, die Mattscheibe, würde er darauf noch anecken.“ (Ruprecht Skasa-Weiß)
Hörproben:
Stifter:
Gerhard Schröder, Bundeskanzler