* 29. Mai 1907 in Basel;
† 18. August 1977 ebenda; zunächst Franzose, ab 1917 heimatberechtigt in Base
Allgemeine Informationen
Alfred Rasser (1907 — 1977) ist der erste und lange Jahre einzige politische Kabarettist der Schweiz, ein ‚Cabaret-Genie und Spaßmacher von bezwingender Vehemenz’ (Werner Wollenberger). Von 1935 an im Ensemble des Zürcher Cornichon, gründet und leitet er zwischen 1943 und 1953 den Basler Kaktus, ehe er in der Folge mit zahlreichen ‚Einmann-Programmen’ bis in die Mitte der siebziger Jahre durch die Schweiz tourt. Von 1967 bis 1975 Parlamentsmitglied im Schweizer Nationalrat, ist lebenslanges Thema des linken Volksschauspielers das Selbstverständnis der Schweiz als neutrale Vorzeigedemokratie, deren Mängel er in der Figur des Läppli, einem Basler Schweijk, vorführt und satirisch attackiert:
„Als ein prächtig improvisierender Hofnarr des Souveräns, des freien Volkes, ist er stets bereit, die Narrenkappe als Zeichen der Anklägerwürde zu tragen, die sture Narrheit hochgestellter Maskenträger mit der lebendigen des Spötters und Parodisten anzugreifen. Selbst im dümmsten Schwank gelingt es ihm noch, menschliche Schwächen zu enthüllen, Typisches in Wort und Geste unterzubringen.“ (Walter Lesch)

Hörproben:
Stifter:
Peter Boudgoust, Intendant des SWR