Hüsch-Hommage und scharf­zün­gige Abrechnung

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von links: Irmgard Haub, Holk Freytag, Markus Schönberg
Foto: hbz/Judith Wallerius

Auszug aus dem Artikel in der Mainzer Allge­mei­nen Zeitung vom 08.12.2018

von Mari­anne Hoffmann
Mainz | Hüsch-Hommage und scharf­zün­gige Abrech­nung mit der Gegen­wart im Deut­schen Kabarettarchiv

Die Bühne betre­ten Markus Schön­berg (Klavier), Irmgard Haub, Sänge­rin und Dialog­part­ne­rin, Jürgen Kessler und Nicole Meisen­zahl. (Regie Holk Freytag): Das Ensem­ble „arche nova II“ ist komplett.

(…) Es rattert Pointen, Nach­denk­li­ches, Fest­ge­stell­tes ins Publi­kum, das sprach­los den Prot­ago­nis­ten zuhört, die von der Welt, in der „Krieg zur frie­den­stif­ten­den Maßnahme wird“, spre­chen. Hüsch, der Sati­ri­ker, Sänger und Menschen­freund, der im alten Musik­saal der Univer­si­tät begann, ist aktu­el­ler denn je. (…) Hanns Dieter Hüsch, die Symbiose aus Charly Chaplin und Jesus Chris­tus – so hat er sich selbst betrach­tet, der Mann vom Nieder­rhein, aber auch als Mainzer und auch Schwei­zer, der zweimal verhei­ra­tet war, die Bühne liebte und mit 80 von der Welt­bühne abtrat.
Das Deut­sche Kabarett­archiv vermit­telt noch einmal sein reiches und unge­wöhn­li­ches Leben. „Zuletzt sitzt man allein auf einer Bank. Es ist erreicht. Man löst sich auf, na Gott sei Dank… Und schon setzt sich der Nächste auf die Bank.“

Im zweiten Teil gibt es scharfe Worte zu hören: „Mit Kritik an Repu­blik und Gesell­schaft sparen sie nicht. (…) Von einem Land, das sich nicht erreicht habe, spre­chen sie. (…) Ihr habt es weit gebracht: Könnte eine Bilanz dieser Tage doppel­deu­ti­ger klingen?